17. April 2018

Treffen mit Nobelpreisträger

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9b fährt nach Göttingen – Bericht vom Treffen mit Nobelpreisträger Prof. Dr. Sudhoff

Weil unsere Klasse den Wettbewerb „Triff den Nobelpreisträger“, der von der Initiative „Tierversuche verstehen“ ausgerichtet wurde, gewonnen hatte, durften wir zu einem Treffen mit Professor Thomas Südhof, der 2013 den Nobelpreis für Medizin erhalten hat, fahren.

Jede Klasse, die an dem Wettbewerb teilnahm, musste ein Video zum Thema Hirnforschung im Zusammenhang mit Tierversuchen erstellen, das gleichzeitig informativ und originell sein sollte. Am Ende des Videos sollte eine intelligente Frage stehen, welche die Schüler Professor Südhof  stellen wollten. Diese Videos wurden dann an die Redaktion „Tierversuche verstehen“ gesendet, geprüft und auf der Seite „www.tierversuche-verstehen.de/triff-den-nobelpreistraeger“ veröffentlicht. Dort konnten eine Woche lang alle das Video, das ihnen am besten gefiel, liken. Unser Video gewann die Abstimmung in seiner Jahrgangsstufe mit 706 Likes.  Vielen Dank noch mal an alle, die uns dabei geholfen haben!

Mit großer Freude erfuhren wir Anfang Dezember, dass wir gewonnen hatten und am 7. März 2018 nach Göttingen fahren würden, um Professor Südhof  zu treffen und das „Deutsche Primatenzentrum“ (DPZ) zu besichtigen. Außerdem standen noch ein Theaterbesuch und eine Stadtführung auf dem Programm. Alle Kosten wurden vom Wettbewerbsveranstalter übernommen. In der Zwischenzeit sammelten wir Informationen über Professor Südhof und das DPZ.

Am 7. März 2018 fuhren wir mit dem Bus von unserer Schule aus direkt zum DPZ in Göttingen, wo wir gemeinsam mit Schülern des St.-Michaels-Gymnasium Metten, die den Wettbewerb in der Jahrgangsstufe 11-13 gewonnen hatten, begrüßt wurden  und anschließend zu Mittag aßen. Nach dem Essen versammelten wir uns vor dem DPZ, um Professor Südhof zu begrüßen und ein Foto mit ihm zu machen. Daraufhin kehrten wir ins Gebäude zurück und durften nun die Fragen aus unseren Videos an Professor Südhof stellen.

Unsere Frage war, ob er sich selbst einem Experiment unterziehen würde, um ein Medikament für eine seltene Affenart zu testen, da er ja an Affen Versuche durchführe, um Medikamente für Menschen zu testen. Er antwortete darauf, dass er durchaus bereit wäre, ein solches Experiment auch an Menschen durchzuführen, sofern es sinnvoll und die Vorbedingungen gut und richtig wären.

Neben dieser Frage gab es auch noch weitere, die sich hauptsächlich auf das Thema „Tierversuche“ bezogen, wie z. B., ob es ethisch korrekt sei, die Tiere zu benutzen, um Menschenleben zu retten. Professor Südhof meinte, es gäbe viele ethische Ebenen, auf denen man Tierversuche beurteilen könne. Für ihn sei es „ethisch vertretbar, Tiere zu benutzen, solange man es nicht aus der hohlen Hand tut“. Er erklärte uns auch, dass sowohl die Haltungsbedingungen der Versuchstiere als auch ihre Zukunft nach dem Versuch genau überprüft würden und ein Versuch nie ohne eine ausreichende Begründung stattfinde. Während des gesamten Gesprächs war er sehr freundlich und aufgeschlossen  und beantwortete geduldig unsere Fragen. Am Ende der Fragerunde bedankten wir uns bei Professor Südhof und verabschiedeten uns von ihm.

Dann begann die Führung durch das DPZ,  bei der wir vor allem die Außenanlagen besichtigten. Die Führerin zeigte uns die verschiedenen Affenarten und sagte, dass nicht mit allen Affen Versuche gemacht würden. Einige würden auch nur gehalten werden, um ihr Verhalten erforschen zu können.

Als die Führung zu Ende war, fuhren wir zuerst ins Hotel, um unsere Koffer auszupacken. Anschließend aßen wir im „Kartoffelhaus“ zu Abend und besuchten das „Neue Theater“, um das Stück „Die Känguru-Chroniken“ zu sehen. Zuletzt brachte uns der Bus zurück ins Hotel, in dem wir übernachteten.

Am nächsten Morgen nahmen wir als erstes ein Frühstück im Hotel zu uns und fuhren dann mit dem Bus in die Stadt. Dort nahmen wir an einer Stadtführung teil, die sich vor allem auf die Georg-August-Universität Göttingen bezog, deren Aula wir besichtigten. Wir erfuhren auch etwas über Göttingen selbst und die Bedeutung der Universität für die Stadt. Zum Schluss hatten wir noch etwas Zeit, uns in kleinen Gruppen die Innenstadt anzusehen. Später fuhren wir mit dem Bus zum Bahnhof, um uns dort von der anderen Klasse zu verabschieden. Auf der Rückfahrt tauschten wir uns über unsere Erlebnisse aus, bevor wir früher als geplant wieder an unserer Schule abgesetzt wurden.

Ich glaube, dass sich die Fahrt auf jeden Fall gelohnt hat und wir viele interessante neue Erfahrungen machen durften.

Eva Schneider, 9b, 17. April 2018