2. September 2024

Den Himmel offen halten

Titelbild für Beitrag: Den Himmel offen halten

So lautete das Motto der diesjährigen Bistumswallfahrt, des jährlich auf dem herrlich gelegenen Gelände der Benediktinerabtei Huysburg stattfindenden Glaubensfestes der Katholiken im Bistum Magdeburg. Angesichts dieses Mottos konnten es sich die Fachschaft Astronomie und die AG Amateurfunk nicht nehmen lassen, den Besuchern einen Eindruck davon zu vermitteln, wie wir bei uns am Libo durch Unterricht und außerunterrichtliche Aktivitäten den Himmel offenhalten und so auch für weltanschauliche Fragen sensibilisieren. Denn der Blick in die Sterne hat die Menschen zu allen Zeiten ins Staunen über die Welt und das Universum und damit auch zur Frage der Quelle all dieser Schönheit geführt und der Amateurfunk ist bis heute Basis für eine völkerverbindende und weltumspannende Gemeinschaft.

 

An einem wolkenfreien Himmel richteten wir unser Schulfernrohr mit Projektionsschirm auf die Sonne. Auf dem Schirm ließen sich gefahrlos zahlreiche Sonnenflecken unseres Zentralgestirns erkennen. Auch die durch die schnelle Erdrotation scheinbar wandernde Sonne erregte bei vielen Besuchern großes Erstaunen. Besonders erfreut waren wir über die kurze Stippvisite unseres Bischofs. Im Gespräch erfuhren wir, dass auch er in seiner Schulzeit das Fach Astronomie belegt hatte.

Neben dem optischen Himmel öffnete unser Stand den Besuchern auch den "Radiohimmel". Friederike und Otto erklärten zahlreichen Interessenten unser Moonbounce-Experiment am Stand. Am maßstabsgetreuen Erd-Mond-Modell konnten sich alle die gigantischen Entfernungen veranschaulichen. An der portabel aufgebauten Satelliten-Sende- und Empfangsstation führten wir dann Live-Funkkontakte nach Belgien, Indien und Italien über den geostationären Satelliten QO-100 durch. Dabei wurde die Signallaufzeit auf dem 80.000 km langen Weg deutlich spürbar.

 

Zur Huysburg gibt es übrigens eine wiederkehrende Verbindung seitens des Libo: Fast jedes Jahr begibt sich eine kleine Fußpilgergruppe im Rahmen der Orientierung für drei Tage auf den Jakobsweg in Sachsen-Anhalt und macht dort Station in der Benediktinerabtei, nimmt Teil an ihren Gebetszeiten und lässt sich etwas von der besonderen Lebensform der Mönche erzählen. Orientierung heißt wörtlich „sich nach Osten ausrichten“ – dahin, wo die Sonne aufgeht, wo das Leben seinen Ursprung hat und wo Christus als die neue Sonne den Menschen Hoffnung schenkt. So halten wir mit den Tagen der Orientierung für die Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 den Himmel offen, ermutigen sie, sich auf Sinn- und Hoffnungssuche zu begeben. Otto N., neben Friederike S., der zweite Schüler des Libo in  unserem Astro-Team, war 2022 als Zehntklässler schon auf der Huysburg. Und Frau Dr. Körner wird dieses Jahr mit einer Mädchengruppe dort Quartier beziehen. An dieser Stelle sei den Benediktinern von der Huysburg herzlich gedankt für die Gastfreundschaft, die wir dort immer wieder erleben dürfen.